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auchkomm-Blog

Sprache in Wirtschaft und Technik

27. März 2025

Anwenderberichte multimedial für Marketing und Vertrieb

Fallstudien: Kompetenzen belegen und Kunden werben

Erfolgsberichte aus der Industrie veranschaulichen, welche spannenden Antworten Unternehmen auf Herausforderungen und Probleme aus ihrem Alltag finden. Bei komplexen Fragestellungen kommen meist externe Spezialisten mit ins Spiel, deren Know-how, Produkte und Dienstleistungen dazu beitragen, Produktionsprozesse zu verbessern. 

Wie solche professionellen und kreativen Lösungen aussehen, ist Gegenstand von Anwenderberichten. 

Nicht nur die Redaktionen von Fachzeitschriften und Onlineportalen interessieren sich hierfür. Denn auf die angewandten Strategien, das Vorgehen und die hierbei eingesetzten Mittel sind viele Menschen neugierig.

Anwenderbericht Youtube-Video und Printveröffentlichung Fachzeitschrift: KUNZMANN/Heinrich-Hübsch-Schule, Karlsruhe (auchkomm).

An diese fünf Interessengruppen richten sich Success Storys:

  • Der Anwender mit dem ursprünglichen Problem zeigt, mit welchen Fähigkeiten er seine Prozesse und Produkte optimiert und demonstriert auf diese Weise seine Innovationskraft.
  • Seine Kunden und Abnehmer können sich über die Verbesserungen informieren, die ihnen gegebenenfalls ebenfalls Vorteile bringen.
  • Der externe Spezialist stellt seine Problemlösungs-Kompetenz sowie den Nutzen seiner Produkte und Dienstleistungen unter Beweis.
  • Unternehmen mit ähnlichen Sorgen wie der Anwender werden auf den Spezialisten und seine Kompetenzen aufmerksam.
  • Unternehmen, die bereits Kunden des Spezialisten sind, sehen neue Einsatzmöglichkeiten von dessen Technologien und Services.

Jedoch: Eine Case Study aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Kunststoffverarbeitung oder einer anderen Industriesparte überzeugt als reine technische Beschreibung nicht. Ein fesselnder Anwenderbericht erzählt eine Geschichte – authentisch, verständlich und mit klarem Nutzen für den Leser.

Anwenderbericht Youtube-Video und Printveröffentlichung Fachzeitschrift: WEILER/HAWE, Kaufbeuren (auchkomm).

Erfolgreiches Storytelling ist mehr als trockene Produktbeschreibungen

Gute Fallstudien machen komplexe Zusammenhänge greifbar und zeigen, wie ein Produkt oder eine Dienstleistung tatsächliche Probleme löst. Sie stärken die Glaubwürdigkeit der beteiligten Akteure und schaffen Vertrauen bei Interessenten und potenziellen Kunden.

Eine starke Success Story benötigt journalistisches Gespür, Fachwissen und Verständnis für die Zielgruppe. Der Schlüssel liegt in der Kombination aus präziser Recherche und emotionaler Ansprache. So wird die Fallstudie zu einem wirkungsvollen Instrument für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Anwenderbericht Youtube-Video und Printveröffentlichung Fachzeitschrift: WEILER / Kreishandwerkerschaft Biberach (auchkomm).

Anwenderberichte auf mehreren Kanälen vergrößern die Reichweite

Eine gelungene Case Study besteht aus mehr als einem Text für Print und Online. Illustrierende Fotos und begleitende Kurzvideos erhöhen die Aufmerksamkeit, verbessern die Verständlichkeit und ermöglichen die Verbreitung auf mehreren Kanälen:

  • Professionelle, bebilderte Anwenderberichte für Print, Onlineplattformen und die eigene Website
  • Kurzvideos für Website, YouTube und Social Media

Der Erfolg einer Case Study in Fachmedien hängt nicht nur von ihrer Qualität ab, sondern auch von der Platzierung und dem richtigen Timing. Um Anwenderberichte in relevanten Print- und Online-Branchenmedien veröffentlichen zu können, sind gute Kenntnisse der Medienlandschaft und vertrauensvolle, intensive Kontakte zu Fachredaktionen notwendig.

Bei technischen Themen sind vor allem gute Beziehungen zu Redaktionen von Fachzeitschriften und Portalen für Industriegüter, Maschinenbau, Anlagenbau, Werkzeugbau, Formenbau, Stanztechnik, Umformtechnik und Kunststoffe essenziell.

Anwenderbericht Youtube-Video und Printveröffentlichung Fachzeitschrift: STARK / Heinloth CNC, Hilpoltstein (auchkomm).

In sieben Schritten zum multimedialen Anwenderbericht

Das Vorgehen von der Idee bis zur Veröffentlichung einer Fallstudie lässt sich in wenigen Schritten beschreiben. 

  1. Zielsetzung klären:
    Was soll die Fallstudie erreichen? Soll der Nutzen eines Produkts betont, die Lösungskompetenz im Kundeneinsatz dargestellt oder das Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber präsentiert werden?
  2. Veröffentlichungsort bestimmen:
    Wird die Case Study in einer Fachzeitschrift, auf der Website oder in Social Media genutzt? Soll sie als Handout für Messen dienen oder in einem Onlinemedium mit Videos und zusätzlichen Bildern erscheinen?
  3. Anwenderbesuch organisieren:
    Nach Zustimmung des Kunden erfolgt ein Besuch vor Ort, wo Interviews mit den beteiligten Mitarbeitern stattfinden und Fotos sowie Handyvideos erstellt werden. Hierzu müssen alle Beteiligten einen gemeinsamen Termin vereinbaren, was den Besuch leicht verzögern kann. Der zeitliche Aufwand hängt von der Komplexität des Themas und der Anzahl und Größe der Bildlocations ab. In der Regel reichen zwei bis drei Stunden.
  4. Anwenderbericht erstellen:
    – Einleitung:
    Die Case Study beginnt mit einer kurzen Vorstellung von Anbieter und Anwender sowie Einblicken in Branchensituation und Marktposition.

    – Ausgangssituation: 
    Welche Herausforderungen führten zur Suche nach einer neuen Lösung? Typische Gründe sind Kostendruck, gesetzliche Vorgaben, steigende Anforderungen oder veraltete Systeme.


    – Der Weg zum Erfolg:
    Anschließend wird die Suche nach einer Lösung und Unterstützung durch einen externen Spezialisten geschildert. Es wird beschrieben, welcher Lösungsansatz gewählt, wie vorgegangen wurde. Besondere Herausforderungen und wie sie gemeistert wurden sind ebenfalls ein Thema.
    Der Nutzen der verwendeten Produkte und Dienstleistungen wird erklärt, technische Details werden klar und verständlich erläutert.
    So verstehen auch Leser ohne Expertenwissen die Inhalte. Gerade Einkäufer haben oft keine tiefgehenden Fachkenntnisse.

    – Kundenzitate: 
    Authentische Aussagen des Anwenders machen die Fallstudie glaubwürdig.

    – Ausblick und Ende:
    Eine gute Fallstudie hat einen Spannungsbogen. Am Schluss steht ein knackiges Fazit – sei es eine Bewertung der Zusammenarbeit oder ein Ausblick auf zukünftige Projekte.

    – Fotos und Illustrationen:
    Gute Fotos und aussagekräftigte Grafiken illustrieren eine gute Success Story. Sie lockern einen Text auf und machen die Geschichte lebendiger. Fehlen geeignete Bilder, müssen entsprechende Stockfotos recherchiert werden.
  5. Kurzvideo schneiden:
    Parallel zum geschriebenen Text wird das Kurzvideo geschnitten, dass bei einer Länge von maximal 1:30 bis 2 Minuten den Anwender mit eigenen Worten in der Einsatzsituation zu Wort kommen lässt.
  6. Freigabe für die Veröffentlichung:
    Als vorletzter Schritt steht die Abstimmung von Text, Fotos und Video durch alle Beteiligten an. Entsprechend dem Recht am eigenen Bild und der DSGVO sind Einwilligungserklärungen einzuholen. Je größer der Kreis und das Unternehmen ist, desto aufwändiger und langwieriger ist erfahrungsgemäß das Einholen der Feedbacks. Urlaubszeiten, Erkrankungen und anderweitige Verpflichtungen können zu zusätzlichen Verzögerungen führen.
  7. Veröffentlichung:
    Zuletzt steht die Veröffentlichung des Beitrags an, der hierzu in den gewünschten Fachmedien platziert wird. Ihren Mediaplänen lassen sich die Heftausgaben entnehmen, die thematisch ein geeignetes Umfeld für den Beitrag bieten. Da viele Printmedien eine überschaubare Erscheinungsfrequenz haben, kann bis zur Veröffentlichung etwas Zeit vergehen, wobei eine Anzeigenschaltung die Spanne verkürzen kann.
Anwenderbericht Youtube-Video und Printveröffentlichung Fachzeitschrift: WEILER / INDEX Esslingen (auchkomm).

Wie lange es dauert, bis ein Anwenderbericht veröffentlicht ist

Bis zur Veröffentlichung einer Fallstudie mit vorherigem Besuch beim Anwender können mehrere Monate vergehen. Viel Zeit kann neben der Terminabstimmung für einen Besuch, die Abstimmung des Beitrags und Videos sowie das Warten auf die gewünschte Printausgabe in Anspruch nehmen.

Wie viel Aufwand erfordert ein Anwenderbericht

Für den Auftraggeber steht zuerst die Suche nach einem bereitwilligen Anwender auf der Agenda. Anschließend fallen für ihn und den Anwender der Termin vor Ort (ca. 3 Stunden) und die Abstimmung von Text und Video (pro beteiligter Person ca. 2 Stunden) ins Gewicht.

Anwenderbericht Youtube-Video und Printveröffentlichung Fachzeitschrift: HG GRIMME Swissplast Gotha (auchkomm).
11. Februar 2025

Was kann KI bei(m) Texten für die B2B-Kommunikation?

Nur Marketing-Blabla oder mehr?

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT, Perplexity, Gemini und Copilot in der Texterstellung nimmt zu, auch in der Unternehmenskommunikation. Kein Wunder: Sie ist billig und liefert Texte schnell und ohne Rückfragen. Rasch zwei Zeilen Anweisung eingegeben – und schon spuckt das KI-Tool der Wahl eine Pressemitteilung, einen Fachbeitrag, einen suchmaschinenoptimierten Webtexte oder einen Social-Media-Post aus.

Zweifellos bietet die digitalen Helfer erhebliche Vorteile, auch für B2B-Unternehmen der Investitionsgüterindustrie. Denn sie erleichtern eine effiziente Texterstellung, unterstützen die Recherche und helfen, Inhalte suchmaschinenoptimiert zu gestalten. 

Aber: Oft sind sie schlechtes Marketinggewäsch und man erkennt sie auf den ersten Blick… am allgemeinen Eingangs-Blabla, den unvermeindlichen Bulletpoints, den Superlativen und dem zwanghaft begeisterten Fazit. 

Denn so groß die Potenziale auch sind, entscheidend ist der richtige Umgang mit der Technologie.

KI-Tools sind billig und liefern Texte schnell und ohne Rückfragen, allerdings generieren sie oft nur schlechtes Marketinggewäsch (Bild erstellt mit DALL·E, OpenAI).
KI-Tools sind billig und liefern Texte schnell und ohne Rückfragen, allerdings generieren sie oft nur schlechtes Marketinggewäsch (Bild erstellt mit DALL·E, OpenAI).

Wenn die KI spinnt: Halluzinationen

Denn gerade in einem technisch anspruchsvollen Umfeld wie dem Maschinenbau oder der Kunststoffverarbeitung kommt es nicht darauf an, irgendwelche Texte zu generieren. Die Kunst besteht vielmehr darin, fachlich fundierte, präzise und glaubwürdige Inhalte so aufzubereiten, dass sie eine Geschichte erzählen und den Nutzen für den Leser kommunizieren.

Oft liefern sie zwar wohlklingende Formulierungen, doch ohne menschliches Zutun wirken sie fade und nichtssagend. Es bleibt oft unklar, ob die Aussagen inhaltlich relevant und sachlich korrekt sind. Nicht selten kommt es zu sogenannten Halluzinationen, dann wenn die KI-Inhalte einfach erfindet.

Hier zeigt sich, dass KI-Tools ohne detaillierte Branchenkenntnis schnell an ihre Grenzen stoßen. Nur wer fachlich in der Lage ist, die Qualität der Informationen zu bewerten, die KI liefert, kann Falschinformationen erkennen und vermeiden. Der KI-Text eines Ahnungslosen hält der Prüfung durch einen Experten nicht stand. Diese Erfahrung machen momentan zahlreiche Schüler und Studierende, die es sich zu einfach machen beim Verfassen ihrer Aufsätze, Hausarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten.

Nicht selten kommt es zu sogenannten Halluzinationen, dann wenn die KI-Inhalte einfach erfindet (Bild erstellt mit DALL·E, OpenAI).
Wenn die KI-Inhalte einfach erfindet, kommt es zu sogenannten Halluzinationen (Bild erstellt mit DALL·E, OpenAI).

Die Gefahr schlechter KI-Texte

Unternehmen, die um die Aufmerksamkeit von Lesern mit sachlich falschen, textlich öden und inhaltlich überflüssigen Beiträge buhlen schaden sich selbst. Im Gespräch mit Journalisten von Fachmedien bekomme ich regelmäßig zu hören, dass die Redaktion mit unbrauchbar schlechten Marketingtexten überflutet wird. Wer so etwas an Fachredaktionen sendet, wird spätestens ab der dritten Pressmitteilung sofort aus dem Posteingang gelöscht.

Und als Social-Media-Nutzer strafen wir nichtssagende und langweilige Inhalte mit Nichtbeachtung.

Fachkompetenz und die richtigen Prompts

Damit KI ein sinnvolles Werkzeug bleibt und nicht zur Quelle austauschbarer oder gar fehlerhafter Inhalte wird, sind zwei Faktoren entscheidend: Branchenexpertise und die Fähigkeit, die künstliche Intelligenz gezielt zu steuern.

KI-Tools sind keine eigenständig denkenden Redakteure – sie reagieren auf Eingaben. Wer mit ihnen arbeitet, muss vorher wissen, welche Informationen sein digitaler Helfer benötigt und wie und in welcher Form er sie am besten bereitstellt. Und natürlich auch: Welche vertraulichen Informationen er der KI nicht zugänglich machen möchte.

Präzise Prompts sind unabdingbar, um Informationen und Texte zu generieren, die technisch korrekt, fachlich tiefgehend und kommunikativ wirksam sind. Wer sich hier auf Standard-Befehle verlässt, riskiert generische Inhalte, die wenig zum Expertenstatus eines Unternehmens beitragen. Deswegen sind die „100 besten Prompts für Ihren Erfolg“ mit Vorsicht zu genießen. Die Pflicht zur Überprüfung der von KI generierten Inhalte besteht natürlich auch bei genauen Anweisungen an das Tool.

Standard-Prompts erzeugen oft belanglose Inhalte, die wenig zum Expertenstatus eines Unternehmens beitragen (Bild erstellt mit DALL·E, OpenAI).
Standard-Prompts erzeugen oft belanglose Inhalte, die wenig zum Expertenstatus eines Unternehmens beitragen (Bild erstellt mit DALL·E, OpenAI).

Darum braucht Fachkommunikation mehr als gut klingende Texte

Eine der größten Herausforderungen beim Einsatz von KI in der Unternehmenskommunikation ist die Verführungskraft oberflächlich eleganter Texte. KI-Modelle sind darauf trainiert, Sprachmuster zu erkennen und flüssige, überzeugend klingende Sätze zu formulieren. Doch was sich im ersten Moment flüssig liest und professionell erscheint, ist bei genauer Betrachtung häufig belanglos und mitunter noch inhaltlich falsch.

Gerade in der Investitionsgüterindustrie sind solche Fehler fatal. Kunden und Geschäftspartner erwarten exakte Informationen, klare technische Details und nachvollziehbare Argumente. Ein gut klingender, aber inhaltlich schwacher Text schadet nicht nur der Glaubwürdigkeit eines Unternehmens, sondern kann auch falsche Erwartungen wecken oder Missverständnisse hervorrufen.

KI ist ein Steinbruch für den Fachjournalisten, ersetzen kann sie ihn nicht

Richtig eingesetzt, kann KI Spezialisten der Unternehmenskommunikation vielfältig unterstützen, ersetzen kann sie ihn nicht. KI lässt sich gut als Recherche-Tool einsetzen, als Steinbruch für Ideen, bei der Suche nach alternativen Überschriften sowie Formulierungen und als Sparringpartner für Konzepte. Mich unterstützt sie dabei, Studien zusammenzufassen, Planungen zu strukturieren und Prozesse zu beschleunigen.

Das Schreiben und Redigieren übernehme ich weiterhin lieber selber

Allen KI-Tools zum Trotz: Erfolgreiche B2B-Kommunikation in der Investitionsgüterbranche erfordert fundiertes Fachwissen, kluge Fragen und die Fähigkeit, die Technologie gezielt zu nutzen. Wer dies beherrscht, kann mit KI schneller und effektiver arbeiten. Inhaltlich anspruchsvolle und korrekte Fachtexte, die ein Thema spannend und unterhaltsam aufbereiten, formuliert ein professioneller Fachjournalist deutlich besser als die KI.

Text von F. Stephan Auch, Bilder erstellt mit DALL·E (OpenAI)

11. Februar 2025

Zug, U-Bahn, Supermarkt: Muss wirklich jeder mithören? 

Warum halten Menschen ihr Handy waagerecht vor den Mund – und stören dabei andere?

Haben Sie das auch schon erlebt? Das Ruheabteil im Zug ist voll, also sitzt man in einem Wagen, in dem wie wild telefoniert wird. Dort trifft man dann wieder auf so jemanden – wie auch in der U-Bahn oder im Supermarkt mit seinen Einkaufswagen: Das Handy hält er waagerecht vor den Mund, den Lautsprecher auf voller Lautstärke: Er führt ein Gespräch, das alle Umstehenden zwangsläufig mit anhören müssen. Es wirkt, als wäre das Konzept des privaten Telefonats einfach abgeschafft worden. Rücksichtnahme? Fehlanzeige!

Zug, U-Bahn, Supermarkt: Muss wirklich jeder mithören?
Zug, U-Bahn, Supermarkt: Muss wirklich jeder mithören? (Foto: F. Stephan Auch)

Früher hielt man den Hörer ans Ohr, sprach in ein Mikrofon und telefonierte, ohne die Umgebung mit einzubeziehen. Das reicht vielen nicht mehr, sie scheinen vor allem eins zu wollen: sicherstellen, dass sie von ihrem Gesprächspartner gut verstanden werden. Und das geht bei ihnen nicht, ohne ihre Umgebung ebenfalls, meist mit Banalitäten, zu „unterhalten“. 

Rücksichtnahme? Fehlanzeige!

Die Steigerung der Zwangsbeschallung sind Gespräche, bei dem der Telefonierer nicht nur alle mithören lässt, sondern selbst auch noch reinbrüllt. „Wohl ein Ferngespräch“, meinte meine Cousine einmal dazu.

Vielleicht steckt dahinter Unsicherheit. Manche haben wohl das Gefühl, dass sie sonst nicht klar zu verstehen sind. Da fragt man sich allerdings: Warum benutzt der Anrufer nicht einfach ein Headset? Das würde die Belästigung beenden. Die Person hätte die Hände frei – für den Einkaufswagen oder den unvermeidlichen „Coffee-to-go-Becher“ – und wäre für sein Gegenüber gut verständlich. Vor allem bliebe der Rest der Umgebung von der unfreiwilligen Teilnahme am Gespräch verschont.

Oft wird allerdings gar nicht mehr telefoniert, sondern nur eine Sprachnachricht aufgenommen. Das fällt leichter, wenn man das Mikrofon vor den Mund hält, da man müheloser den Aufnahmeknopf betätigen kann. Die bessere Sprachqualität ist kein Grund, denn moderne Smartphones sind so gebaut, dass sie Stimmen auch dann klar aufnehmen, wenn das Mikrofon nicht direkt vor dem Mund ist.

Die Angst vor Handystrahlungen ist nicht der Grund

Ein Grund für die Haltung weg vom Körper könnte der Strahlenschutz sein. Hochfrequente elektromagnetische Felder (HF-EMF) zur Übertragung von Informationen entstehen beim Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung direkt am Kopf. Allerdings weist das Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter darauf hin, dass der international empfohlene Grenzwert nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand ausreichend vor Gesundheitsrisiken schützt. 

Der von der International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP) empfohlene maximale SAR -Wert beträgt 2 Watt pro Kilogramm. Ein aktuelles Modell des iPhone 15 Pro erzeugt direkt am Ohr einen SAR-Wert von 0,98 W/kg, also knapp die Hälfte. Die geringste Strahlung emittiert laut Bundesamt das Modell „Globalstar – GSP-1700“ (nie gehört) mit 0,01 W/kg, die höchste kommt mit 1,94 W/kg von einem LG-G512 (ein Auslaufmodell). Das liegt alles noch im grünen Bereich.

Ich wage mich einmal aus dem Fenster und behaupte, das Thema „Handystrahlung“ interessiert die meisten Lauttelefonierer nicht die Bohne.

Rücksicht erleichtert den Alltag

Was ist es denn? Ich weiß es nicht.

Was ich weiß: Wir alle leben in Gemeinschaft. Rücksichtnahme ist kein Luxus, sondern ein Verhalten, das unser aller Alltag angenehmer macht. 

Meine Erfahrung im Zug ist, dass einer freundlich vorgebrachten Bitte, doch ein Headset zu nehmen oder den Lautsprecher auszuschalten meist entsprochen wird. Nicht immer, aber meistens.

Aber die Frage bleibt: Warum halten so viele ihr Handy waagerecht vor den Mund?

#Rücksichtnahme #Kommunikation #TechnikimAlltag #IhreMeinung

19. Februar 2024

Plastic fantastic: Der Film über unseren Umgang mit Plastikmüll

Filmplakat Plastic fantastic (Foto: Trimafilm)
Filmplakat (Foto: Trimafilm)

Rezension und Blog zum Film.

07. Februar 2022

„Monobloc“ – der Stuhl: Plastikschrott oder Glücksfall aus Kunststoff?

Blog zu Film und Podcast.

Eine Milliarde Mal verkauft: Schlecht und umweltschädlich oder gut und nachhaltig – alles eine Frage der Perspektive?

Jeder in Deutschland kennt den Monobloc: Von Straßencafés, Strandbars, Terrassen und Schrebergärten.
Foto: Salzgeber Verleih / Pier 53 Film 
12. Februar 2021

Roboterjournalismus: Digitalisierungsschub durch Corona?

Schreiben bald Algorithmen Pressemitteilungen, Webcontent und Doktorarbeiten?

11. Dezember 2020

Toter Mann im Vertrieb?

Hilft die digitale Wiederbelebung?

Digitales Marketing: Toter Mann im Vertrieb 1

Online-Marketing: Können digitale Messen und Webinare persönliche Treffen auf Fachmessen und Kundenbesuche von Vertrieblern ersetzen? Nein, das reicht sicher nicht.

02. September 2020

F. Stephan Auch Titel als „Certified SEM Manager & Web Analyst“ verliehen

Im August 2020 habe ich das Zertifikat des Europäischen Webmasterverbands Webmasters Europe e.V. als „Certified SEM Manager & Web Analyst“ erworben. Dass mir der Titel verliehen wurde, ist eine schöne Bestätigung meiner jahrelangen erfolgreichen Praxis in Content Marketing, Suchmaschinenmarketing (SEM) und Suchmaschinenoptimierung (SEO) für viele Unternehmen. 

Gerne unterstütze ich auch Sie bei Ihrem Online-Marketing.

06. Juni 2019

Das Newsletter-ABC

Begriffe, die Sie kennen sollten: von A/B-Test bis Zielsetzung

Nachdem es im vorigen Beitrag um die inhaltliche Gestaltung eines Newsletters ging, wollte ich Ihnen eigentlich einen Einblick in die technischen Grundlagen geben. Das ist allerdings gar nicht so einfach.

15. April 2019

Wie erstelle ich einen guten B2B-Newsletter?

Die drei Ps der Newsletter-Kundenbindung

Dass der gute, alte Newsletter floriert – das hätte vor ein paar Jahren wohl niemand erwartet.

 

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