Ein neuer Blog zu PR-Sprache in Wirtschaft und Technik
Mir ist es wichtig, dass Unternehmen eine gute Sprache benutzen. Egal, ob sie über Wirtschaft, Technik und Service berichten.„PR-Sprache“ – das Wort hat keinen guten Klang. Damit verbindet man werbende und verschleiernde Marketingtexte, die als „Pressemitteilungen“ verkleidet an Redaktionen versendet werden. Wo sie dann Journalisten nerven, die sie flugs in den Papierkorb befördern. „PR-Sprache“ wird auch in Geschäftsberichten, Unternehmenbroschüren und auf Internetseiten eingesetzt. Dort soll sie abzulenken und beschönigen. „PR-Sprache“ verwenden Werber, die sich auch „PR-Gags“ ausdenken.
„PR-Sprache“ und „Pressearbeit von Unternehmen“
Richtig verstandene und gut gemachte Pressearbeit kann für Unternehmen ein erfolgreiches Instrument sein. Damit können sie auf Produkte, Dienstleistungen, Innovationen und andere Leistungen aufmerksam machen. Das gelingt, wenn sie sachlich und informativ im Inhalt, journalistisch in der Sprache und interessant bei der Themenwahl sind. Dann tragen Pressetexte, Anwenderberichte, Journalistengespräche und Messepräsentationen dazu bei, den Vertrieb, die Imagebildung und das Verständnis über Unternehmen zu fördern. Erfolgreiche Pressearbeit liefert Informationen.
Der Leser wird für dumm verkauft
„PR-Sprache“ und die dahinter stehende Einstellung machen das Gegenteil: Sie bauschen auf, lenken ab, täuschen vor. Der Leser soll nicht informiert, sondern geblendet werden. Wenn der Inhalt nicht überzeugt oder der Schreiber dies befürchtet, dann helfen nur noch Superlative. Die Haltung dahinter: Der Empfänger ist zu dumm, um die Bedeutung einer echten Nachricht zu erkennen. Deshalb wird diese marktschreierisch überhöht. Gibt es einmal keine Neuigkeit zu vermelden, wird der dumme Leser das schon nicht merken. Dafür werden geschraubte Formulierungen, nichtssagende Floskeln und reißereische Aussagen verwendet.
Was erfolgreiche Pressearbeit ausmacht
Ich halte Pressearbeit für wichtig. Unternehmen, die ich hierbei unterstütze, nutzen dieses Instrument erfolgreich. Mich stört es, wenn der Kontakt zu einem Journalisten deshalb mühevoll ist, weil dieser schlechte Erfahrungen mit anderen Unternehmen gehabt hat. Das erschwert mir ein Stück weit die Arbeit. Diese Mühe dauert solange, bis ich den Journalisten davon überzeugt habe, dass er von Pressemitteilungen meiner Kunden einen Nutzen hat. Indem er dadurch Anregungen zu anderen Themen bekommt, Neues über Innovationen aus einer für ihn interessanten Branche erfährt, Beispiele erfolgreicher Problemlösungen kennenlernt. Denn wer sich zu einer Servicehaltung entschließt und Journalisten als Kunden behandelt, baut schnell eine gute Zusammenarbeit auf.
Wofür soll ein Blog „PR-Sprache“ gut sein?
Mir ist es wichtig, dass Unternehmen eine gute Sprache benutzen. Egal, ob sie über Wirtschaft, Technik und Service berichten. Leider gibt es genug Negativbeispiele. Mit diesem Blog möchte ich auf solche Mißstände aufmerksam machen, gleichzeitig aber auch positive Beispiele hervorheben und beides zur Diskussion und Kommentierung stellen. Damit sich vielleicht etwas ändert.
Über Hinweise, Beispiele, Anregungen und Ideen an info@auchkomm.de freue ich mich.
von: F. Stephan Auch
Tags: PR-Sprache
[…] es reift mehr als das heran. Dr. Anke Wortmann und F. Stephan Auch setzen sich in ihrem „Mehrblick“-Blog mit der PR-Sprache auseinander. Sie stört, dass Pressetexte und -verlautbarungen zunehmend zu […]
Das denke ich auch Meyerhold. Am Ende zählt wie überall nur wieviel Geld man für was hinblättert.
Meyerhold,
auch ich haben die Erfahrung gemcht, dass es trotz der Trennung von Redaktion und Werbung die Verknüpfung von Beidem gibt. Gerade in Zeiten, in denen das Anzeigengeschäft schlecht läuft, scheint sich diese Unsitte zu verbreiten. Meiner Meinung nach ist das kurzfristig gedacht, denn liest eine (Fach-)Zeitschrift oder eine Zeitung mit Gewinn, wenn er weiß, dass ein Teil der Beiträge gekauft sind und nicht von der Redaktion nach journalistischen Kriterien ausgewählt wurden? Das beschädigt den Ruf eines Blattes.
Meiner Einschätzung nach sind mitunter aber auch Redaktionen nicht unabhängig und lassen sich von Unternehmen und ihren PR-Leuten mit Anzeigen und Werbung für die Veröffentlichung von Beiträgen bezahlen.